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Kapellenverein Elvekum e.V.
Die Geschichte des Hl. Aloysius |
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Als ältester Sohn des Markgrafen Ferdinand
von Gonzaga wurde Aloysius am 9. März 1568 in Castiglione (Lombardei)
geboren. Da er einmal die Nachfolge seines Vaters antreten sollte, erhielt
er bereits früh eine standesgemäße Erziehung. Er war noch nicht acht Jahre
alt, als er mit seinem Bruder Rudolph nach Florenz geschickt wurde, um
nach dem Willen ihres Vaters dem Großherzog der Toskana, Franz von Medici,
ihre Aufwartung zu machen, dann sich dem Studium der lateinischen und
italienischen Sprache zu widmen und
alle ihrem Stande angemessenen Kenntnisse zu erlernen. Aloysius begnügte
sich aber nicht nur mit den schönen Wissenschaften, er verlegt sich vor
allem auf die Wissenschaft der Heiligen, worin er solche Fortschritte
machte, dass er nachher, wenn von Florenz die Rede war, sagte, diese Stadt
sei seine Mutter in der Gottseligkeit gewesen.
Als Page am Hof des Großherzogs der Toskana und des Herzogs von Mantua lernte er das zügellose Hofleben kennen. Seine Abneigung dagegen wurde immer stärker. Im November 1579 verließ Aloysius die Stadt Florenz, er war noch nicht zwölf Jahre als. Damals fasste er schon den Entschluss, seinem Bruder Rudolph das Recht auf die Markgrafschaft Castiglione abzutreten, womit ihn der Kaiser belehnt hatte. Er wollte den Vergnügungen gänzlich entsagen. Die Wonnegefühle der Tugend schienen ihm allein fähig, den Menschen glücklich zu machen und dessen ganze Seele auszufüllen. Der schwächliche Zustand, in den ihn eine Krankheit versetzt hatte, gab ihm einen Vorwand, in stiller Abgeschiedenheit zu leben. Mit Erlaubnis seines Vaters ging er nach Castiglione und setzte dort dieselbe Lebensweise fort. Die Diener, die um ihn waren, sahen ihn mit Bewunderung stundenlang beten. Oft fanden sie ihn vor einem Kruzifix auf den Knien und so in Gott vertieft, dass er in himmlischer Entzückung der Erde entrückt schien.
In dieser Seelenstimmung fiel ihm ein kleines, vom Pater Canisius verfasstes Betrachtungsbuch und einige von Jesuitenmissionaren aus Indien geschriebene Briefe in die Hände. Er beschloss in die Gesellschaft Jesu einzutreten. In diesem Entschluss wurde er auch durch seinen Beichtvater bestärkt.
Sein Vater, der Markgraf von Castiglione, war dagegen, gab aber schließlich nach und empfahl Aloysius dem General der Jesuiten Claudius Aquaviva. Der Markgraf nahm seine Erlaubnis noch einmal zurück und hielt seinen Sohn in Mailand fest, um ihm das weltliche Leben nahe zu bringen. Er befahl ihm eine Reise nach Mantua, dann nach Castiglione, doch Aloysius Entschluss stand fest. 1585 verzichtete Aloysius dann auf sein Erstgeburtsrecht, um in den neu gegründeten Jesuitenorden einzutreten.
Als in Rom die Pest ausbrach, waren auch die Mitglieder des Römischen
Kollegs unter den freiwilligen
Krankenpflegern. Aloysius infizierte sich bei der Pflege und starb, mit 23
Jahren, am 21. Juni 1591. Im Jahre
1726 wurde er heilig gesprochen. Bildwerke stellen den Hl. Aloysius teils
in Pagentracht, teils im Jesuitenkleid mit Chorrock und Kruzifix, aber
auch mit Lilie, Krone, Geißel und Totenkopf zu seinen Füßen dar. Aloysius
von Gonzaga ist der Schutzpatron der Jugend, insbesondere der
studierenden, und hilft bei der Berufswahl. Fürbittend wird der gegen
Augenübel und Pest angerufen.